In der Stille & Geduld des Winters liegt die Kraft für das Neue. Monika Minder
Anpassung an die Winterschlaf-Phase
Der Winter ist die Jahreszeit, in der die Natur zur Ruhe kommt und die Energie stärker nach innen geht. Die Sonneneinstrahlung am Tag ist kürzer, Licht und Wärme sind reduziert. Der Körper muss durch Kleidung gegen die Kälte geschützt werden, von innen muss geeignete Nahrung für Wärme sorgen. Durch die moderne Lebensweise ist der Rhythmus von Wärme und Kälte unterbrochen. Die Anpassungsfähigkeit des Körpers ist weniger gefordert, das Immunsystem anfälliger.
Je nach Witterung sind Vata bei trockener Kälte und Kapha bei feuchter Kälte vorherrschend. Kapha zeigt sich gesteigert bei Störungen wie Erkältungen mit viel Schleimbildung. Erhöhtes Vata führt zu rauer und trockener Haut, die nun besonders viel Pflege benötigt. Die Austrocknung wird auch durch die Heizungsluft gefördert. Besonders für Menschen mit Vata-Konstitution ist der Winter eine anstrengende Zeit, da sie leicht frieren und nun anfälliger für Krankheiten sind.
Ein wichtiger Aspekt der Winterzeit ist der Mangel an Sonnenlicht. Es ist besonders wichtig, sich möglichst in der Mittagszeit Zeit für Bewegung im Licht und an der frischen Luft zu nehmen. Viele Menschen neigen in der Winterzeit zu depressiven Verstimmungen. Neben Licht ist hier die Pflanze Johanniskraut sehr hilfreich. Licht und Wärme sind sowohl für Vata als auch für Kapha ausgleichend. Menschen mit Pitta-Konstitution kommen aufgrund ihres Feuerelements relativ gut zurecht.
Allgemeine Empfehlungen für den Winter
•Im Winter geht die Sonne später auf und so ist es auch in Ordnung, etwas länger zu schlafen und gegen 7 oder 8 Uhr aufzustehen.
•Nach dem Aufstehen reinige die Zunge und führe Gandusha, Gurgeln mit Sesamöl, durch. Das ist auch eine gute Prophylaxe gegen Atemwegserkrankungen.
•Die Atemwege sind im Winter besonders zu pflegen, da sie anfällig für Erkrankungen sind. Sie trocknen in der Heizungsluft aus und sind dann wieder der Kälte ausgesetzt. Nasenspülung mit Salzwasser und das anschließende Auftragen von Ghee oder Sesamöl in beide Nasenlöcher schützt und pflegt.
•Eine morgendliche Ölmassage mit warmem Sesamöl pflegt die Haut, hält die Gelenke geschmeidig und stärkt das Immunsystem. Im Winter ist es auch für Menschen mit Kapha in der Konstitution möglich. Lediglich bei Kapha-Störungen wie akuten Erkältungen mit Verschleimung sollte man aussetzen. Massagen bringen Entspannung und nähren die durch Wind und Heizungsluft ausgetrocknete Haut.
•Schütze im Winter auch die Haut des Gesichts. Gesichtsöle wie Mandel- oder Jojobaöl und Pflegecremes, die der Haut Fett und Feuchtigkeit zuführen sind optimal.
•Trinke morgens warmes Wasser oder Ingwerwasser.
•Für die Atmung sind die Pranayama-Übungen des Yoga hilfreich. Wechselatmung, Kapalabhati und Bhastrika sind geeignete Übungen, um die Atemwege frei zu halten und auch das Agni zu unterstützen.